Lokalaugenschein Österreich Gespräche: Bürgerinnen und Bürger trotzen der Politikverdrossenheit
Hochsommer, Urlaubszeit, die heißesten Tage des Jahres und die politische Akademie lädt in ganz Österreich zu Österreich Gesprächen ein. In Wien kommen mehr als zweihundert Gäste, der Saal ist so voll, dass in einem zweiten Raum ein Bildschirm aufgestellt wurde, um allen Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, den Vorträgen zu folgen. Nach Begrüßung durch Bettina Rausch und einer kurzen Keynote von mir zum Thema Unternehmertum werden neun Arbeitsgruppen gebildet zu Themen wie Unternehmertum, ökosozialer Wirtschaftsstandort, Sicherheit, Integration, Sozialsystem, Pensionen und einem neuen Stil in der Politik. Es hat noch immer weit über dreißig Grad Celsius und es wird gearbeitet, diskutiert, es werden Lösungsvorschläge eingebracht, alte Systeme verworfen, Initiativen ergriffen. Man ist bereit, Beitrag zu leisten, sich einzubringen, zu unterstützen, mitzuarbeiten und das alles für die Zukunft unseres Landes.
Diesen Österreicherinnen und Österreichern ist zu danken. Ihnen ist bewusst, dass wir in einem großartigen Land leben. In einem Land der Naturschönheiten von den Schilflandschaften des Neusiedler Sees bis zu den Hohen Tauern, einem Land der Sicherheit, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit, in einem Land der Musik von Mozart, Strauss über Falco bis Conchita Wurst, in einem Land der Wissenschaft und Forschung, das einundzwanzig Nobelpreisträger hervorgebracht hat, in einem Land der Kunst, Kultur und Baudenkmäler, in einem Land, in dem Leistung etwas zählt und in dem man sich mit seiner Arbeit verwirklichen kann, in einem Land der Weltmarktführer, einem Land der Genüsse, der Kulinarik und einem Land der Geselligkeit und Freundschaft.
Diese Bürgerinnen und Bürger wollen nichts von Politikverdrossenheit wissen, sie sind bereit, Verantwortung für dieses Land zu übernehmen. Bei hochsommerlichen Temperaturen sind sie gekommen, weil sie die Zukunft mitgestalten wollen, statt im Bad zu liegen und bei kühlendem Bier zu sudern, zu jammern und über andere zu schimpfen. Viele enttäuschende Jahre des Stillstandes, in denen Österreich in internationalen Rankings zurückgefallen ist und verloren hat, könnten jetzt vorbei sein. Unser Land braucht Veränderung und viele Menschen sind bereit, in diese Veränderung zu investieren, ihren persönlichen Beitrag zu leisten und Initiative zu ergreifen. Sebastian Kurz, eine dreißigjährige Persönlichkeit, die mehr Leadership hat als so mancher langjährig agierende Manager oder Politprofi, lässt eine Woge der Hoffnung aufkommen, dass endlich das geschieht, was notwendig und vernünftig ist. Eine Bewegung entsteht, das Land wird von einer Welle der Veränderung erfasst. „Ich bin dabei“ ist der Slogan und viele sind dabei.
Ich bin stolz und dankbar Österreicher zu sein! In den letzten Wochen ist eine Stimmung entstanden, die Vertrauen, Zuversicht und Zukunftsorientierung wachsen lässt. Ich glaube an dieses Land, das sich in allen Vergleichen einen Platz unter den Besten verdient hat. Jeder von uns ist ein Teil dieses Landes und macht dieses Österreich aus. Wenn mich meine Enkelkinder und vielleicht sogar meine Urenkel einmal fragen werden, was die positive Veränderung in Österreich und Europa am Beginn dieses Jahrhunderts gebracht hat, möchte ich sagen „Ich war dabei!“
Lasst uns die Gelegenheiten, die uns dieses Land bietet, nützen. Die berühmte und höchst erfolgreiche Unternehmerin Coco Chanel brachte es auf den Punkt: „Ich bereue nichts im Leben, außer dem, was ich nicht getan habe.“